Nach einem spärlichen Frühstück, da wir noch nicht wirklich einkaufen waren, ging es heute los, die Strände in der Nähe zu erkunden. Wir hatten uns vorgenommen, nördlich bei Santa Teresa di Gallura anzufangen und dann einfach die Küste entlang zu fahren. Bei unseren Stops richteten wir uns nach unserem Reiseführer Reise Know-How Sardinien: Reiseführer für individuelles Entdecken den ich vorher natürlich schon ausgiebig studiert hatte. Mit dem Reiseführer war ich insgesamt auch sehr zufrieden, wir haben im Grunde alles angeschaut, was so drin stand in unserer Nähe.
So führte unser erster Stop des Tages zu Spiaggia Rena Majori, ein wunderschöner Strand mit tollen Sanddünen. Es war zwar wolkig und etwas windig, aber die Sonne brach immer wieder durch die Wolken und hat den Strand in ein tolles Licht getaucht. Überall blühten pinke Blumen und unten am Strand steht eine Strandbar aus Treibholz, die allerdings noch geschlossen war.
Von der Bucht aus führte links ein kleiner Pfad über die Klippen auf dem man an den nächsten Strand gelangte. Spiaggia Rena di Matteu. Allein schon das Gekraxel war ein Riesen Spaß. Ich hätte bloß vielleicht etwas geländegängigere Schuhe anziehen sollen. Aber das Problem sollte mich noch den ganzen Urlaub über begleiten. Schlau wie ich war, hatte ich nämlich vorwiegend „schöne“ Schuhe mitgenommen, die Frage nach der Bequemlichkeit war da eher zweitrangig. 🙂
Als wir uns irgendwann an dem schönen Strand satt gesehen hatten und meine Füße schon erste Proteste in Form roter Stellen äußerten, ging es mit dem Auto weiter zum nächsten Stop. Der Spiaggia Montirussu. Der Strand liegt in einem kleinen Landschaftsschutzgebiet und überall sind Holzwege gebaut, über die man durch die schönen Blumen spazieren kann. Der Wind war hier superkalt und stürmig, sodass wir nicht allzu lange geblieben sind.
In Vignola Mare hatten wir Glück und die Sonne kam endlich richtig raus. Die Wolken waren verschwunden und so wurde es auch schon richtig schön warm. Also erst mal weg mit dem Pulli und der dicken Weste und vor allem: Schuhe aus! Auf den ersten Blick sah Vignola Mare nicht sehr vielversprechend aus, aber es lohnt sich ein bisschen genauer hinzusehen. Denn westlich vom Ort steht ein kleiner Turm, mitten in einem hohen Feld aus Macchia. Dorthin führt ein kleiner Pfad durch die Natur, ein kurzer aber sehr schöner Spaziergang. Wenn man Glück hat, ist wohl manchmal auch jemand am Turm und man kann hinaufsteigen und das Panorama genießen. Bei uns war aber leider niemand da. Wir haben die Treppen dann aber einfach als Picknick Platz genutzt und der Ausblick lohnt sich auch so.
Bevor wir zu unserem letzten großen Tagesziel kamen, haben wir unterwegs noch einmal unsere Route verlassen um einem Tip aus dem Reiseführer zu folgen: ein Abstecher zur Cala Sarraina
Übler Schotterpfad, wir haben mittendrin schon überlegt ob wir lieber umdrehen sollen. Aber mitten auf dem kleinen Pfad zu drehen, erschien uns dann auch nicht so eine gute Idee, also hieß es: durchhalten. Wenn man endlich unten angekommen ist, gibt es einen Parkplatz mit viel Platz zum rangieren (Zumindest in der Nebensaison 😉 ). Wer allerdings etwas Angst um sein Auto hat, sollte diesen Strand vielleicht lieber auslassen.
Der Strand war auch wieder sehr schön, nur leider fing es genau als wir unten waren, wieder an zu regnen. Deshalb sind wir nur für einen kurzen Fotostop ausgestiegen und dann direkt weiter gefahren.
Nach all den tollen Stränden dachte ich schon, „besser kann’s ja nicht mehr werden“. Und doch muss ich sagen, dass mir die Costa Paradiso an diesem Tag fast am besten gefallen hat. Ich würde sie auf jeden Fall als „Must See“ bezeichnen, wenn ihr im Norden Sardiniens unterwegs seid.
Hier kommt jeder Fantasyfan auf seine Kosten
So stand’s im Reisführer. Und da hat er nicht ganz unrecht damit. Die Küste wirkt je nach Licht so unwirklich, dass ma hier wirklich gut den ein oder anderen Fantasystreifen drehen könnte. Auch hier hatten wir wieder das Glück, die Gegend so gut wie für uns allein zu haben. In Küstennähe ist ein riesiges Resort mit Ferienwohnungen, die aber alle noch total verlassen da standen. Ich denke in der Saison ist hier wirklich ordentlich was los.
Auch hier gab es wieder einen schönen Pfad den man unbedingt entlang spazieren sollte, denn am Ende wird man mit einer malerisch schönen Bucht belohnt. Doch auch unterwegs gab es einfach soo viel zu sehen. Die Felsen sind total zerklüftet und strahlen in warmen orange und rot Tönen. Was uns hier besonders gut gefallen hat: Nichts ist abgesperrt überall darf man drauf klettern und dem Entdeckerdrang sind somit keine Grenzen gesetzt.
Den Abend beendeten wir sehr touristisch in einer Pizzeria in der Nähe. Wir hatten wahnsinnigen Hunger und waren so um 8 die ersten Gäste. Die Sarden essen, wie die Italiener allgemein, meist erst spät zu Abend. Die Restaurants füllen sich oft erst so gegen neun. Das wussten wir auch, konnten es aber einfach nicht mehr aushalten 🙂 Wir kamen uns dann zwar etwas doof vor, ganz alleine im Restaurant, aber der Hunger hat gesiegt.